Theaterabend 2019 - Mordsspaß im Musikantenstall
Obwohl es noch etwas zu früh für einen Weihnachtsbaum war, erstrahlte die Bühne in Allendorfs Schützenhalle am Samstagabend im weihnachtlichen Glanz. Schon im Halleneingang erwartete die Gäste ein geschmückter Tannenbaum. „Mordsspass im Musikantenstall“ hieß das Stück, das die Laienschauspieler aus der Kolpingsfamilie Allendorf in diesem Jahr präsentierten.
Dabei spielt die Handlung des Stücks in drei Akten nicht einmal zur Weihnachtszeit, vielmehr handelt sie von der Aufzeichnung einer Musiksendung im Sommer. „Nichts für echte Fans der Volksmusik, aber für die, die nie welche werden wollten“ stand auf dem Flyer zu lesen. Fans des Kolping-Theaterabends sind in Allendorfer in jedem Fall. Wie gewohnt, waren Groß und Klein, Jung und Alt in die Schützenhalle gekommen. Schon beim Einzug sorgten die Laienschauspieler aus der Kolpingsfamilie mit Live-Gesang für beste Stimmung unter den Gästen, und schnell klärte sich die weihnachtliche Dekoration auf. Im Stück trafen sich Moderatoren, Musiker, Produzent und Regie, um die Weihnachtssendung des Musikantenstalls, wie üblich, bereits im Sommer aufzuzeichnen.
Freche Dialoge, kuriose Situationen und singende und jodelnde Schauspieler sorgten dabei für viele Lacher. So glänzten Irene Möller und Dirk Potthoff als Moni und Matti, das Traumpaar der Volksmusik, bei dem der Lack bereits etwas bröckelte. Da fielen schon mal Sätze, wie „Sowas Altes haben die Zuschauer selber neben sich auf dem Sofa“.
Der nicht mehr ganz jungen Moni wurde daher vom Produzenten Harry der Vertrag gekündigt. Hendrik Hellweg- zum ersten Mal auf der Allendorfer Bühne – spielte den unbeliebten Produzenten Harry. Jeder wünschte ihm den Tod an den Hals: Harry überlebte aber zunächst einen Schlag auf den Kopf von Regisseur Hajo Gut (Jan Steinhoff). Auch die Produktionsassistentin Kerstin (Laura Becker) war bereit über Leichen zu gehen. Doch auch die untergejubelten Schlaftabletten und der Erstickungsversuch mit einem Kopfkissen scheiterten. Harry tauchte immer wieder auf. In den Rollen der trinkfesten, singenden und jodelnden Jakobusschwestern glänzten Friederike Möller und Sarah Erner. Gern bereit „schlechte Menschen“ ins Jenseits zu befördern, gelang es aber auch den beiden Schwestern, mit ihrer mörderischen Vergangenheit (die vier Mal verheiratete Johanna hatte sich schon einer Schwiegermutter und ihrer Ehemänner entledigt) nicht, den Produzenten zur Strecke zu bringen.
Am Ende fanden Moni und Matti wieder zusammen. Sie schafften es schließlich, den verhassten Harry mit einem Sturz von der Klippe endgültig zu beseitigen. Schließlich stellte sich noch heraus, dass Nachwuchstalent Ilona (Celina Kemper) Mattis Tochter ist, deren Beschützer und Traum einer jeden Schwiegermutter, Andi (Joachim Fisch) entpuppte sich als Monis Sohn.
Nach einer gelungenen Aufführung, unterstützt durch die beiden Souffleusen Jutta und Merten und Ludgera Weber, feierten die Allendorfer noch lange zur Live-Musik von der Band „ConTakt“ aus dem Allendorfer Musikverein.
Ute Bosen, Sauerlandkurier am 20.11.2019